Nur kleine Entlassungsfeiern: Heinrich-Behnken-Schule verabschiedet Schulabgänger an drei Tagen
Drei Tage hat sich die Heinrich-Behnken-Schule in Selsingen Zeit genommen, die Oberschulabsolventen zu entlassen. Wegen der Corona-Krise wurden abgehenden Neuntklässler und vier die zehnten Klassen nacheinander verabschiedet. Weil das Wetter nicht mitspielte, leider nicht draußen auf der Wiese vor der Schule, sondern drinnen in der mit Blumen geschmückten Mensa. Insgesamt erhielten 101 Schüler und Schülerinnen ihre Abschlusszeugnisse
Die Atmosphäre im Raum: beklemmend. Auf möglichst viel Abstand bedacht, saßen die Schüler mit den zwei Gästen, die sie einladen durften – in der Regel waren es die Eltern – im Raum verteilt. Alle trugen Masken, keiner redete, es war mucksmäuschenstill. Trotz der coronabedingten Vorgaben hatte die Schule alles versucht, der Entlassung einen feierlichen Rahmen zu verleihen. „Ich finde, dass wir die Schüler trotz aller Auflagen und Beschränkungen würdig und wertschätzend verabschieden“, sagte Jessica Rademacher, die die Feiern moderierte. Positiv sei, dass man diesmal auf jede einzelne Klasse eingehen könne, strich sie heraus.
Als erstes ans Mikro durften die Klassensprecher, die an Ausflüge und Klassenfahrten erinnerten, an die schönen Momente und unvergesslichen Tage, die die Schüler und Schülerinnen an der Heinrich-Behnken-Schule erleben durften. Um die Personenzahl zu begrenzen, mussten die Fachlehrer der Feier leider fern bleiben.
Schöne Momente
Per Videobotschaft richteten sie noch einmal ein Wort an die Schulabsolventen. Auch sie widmeten sich in ihren Kurzbeiträgen vor allem den schönen Momenten. „Es war spannend und schön mit euch zu arbeiten,“ verabschiedete sich beispielsweise eine Chemielehrerin. „Wir hatten wirklich wahnsinnig viel Spaß“, äußerte sich eine andere Pädagogin. Für den weiteren Lebensweg wünschten die Lehrkräfte den Entlassschülern alles Gute.
Rektorin Anja Wichern ging nur kurz auf die befremdlich wirkende Entlassungsfeier ein. Es sei spannend, komisch und seltsam, was Corona mit uns mache. Eine Abschlussfeier wie diese werde den Schülern sicher lange in Erinnerung bleiben.
Tag des Nachdenkens
Das Virus wieder aus den Augen, nahm Wichern die Schüler in den Blick. „Heute ist ein Tag des Nachdenkens“, wandte sie sich an die jungen Menschen, die nun in einen neuen Lebensabschnitt starten. Die Rektorin ermunterte die Schüler, Neues anzunehmen und es als Chance zu begreifen. Sie wünsche allen die Kraft, sich Ziele zu setzen und diese auch einmal zu verändern, sollte es angeraten sein. Die Eltern könnten stolz darauf sein, was ihre Kinder an der Schule geleistet hätten.
Mit den Worten „wir behalten euch in guter Erinnerung“, schloss die Rektorin ihre Rede, um dann zur Zeugnisübergabe überzuleiten. Anja Wichern händigte jedem Schüler eine Rose aus, die Abschlusszeugnisse überreichte der jeweilige Klassenlehrer. Als Klassenbeste wurden geehrt: Jona Hellmers aus der 10a (1,8), Imke Peper aus der 10b (1,3), Jan-Peter Pape aus der 10c (1,4) und Annik Schröder aus der 10d (1,4).
Ein Herz für die Champions
Als kleine symbolische Anerkennung erhielten sie ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Champion 2020“. Lobende Worte fand die Schulleiterin auch für Schülersprecherin Indra von Waaden, die sich mit viel Engagement und Initiative für die Schülerschaft eingesetzt und erfolgreich und mit viel Kreativität gute Ideen für die diesjährigen Abschlussfeierlichkeiten gesammelt habe. Ein Abschlussfoto mit allen Abgangsschülern ist in Zeiten von Corona nicht möglich. Die Schule versuchte dennoch, eines hinzukriegen, und zwar mit Hilfe einer Drohne. Diese überfolg jeden auf der Wiese stehenden Klassenverband, machte ein Foto, und später fertigte der Fotograf daraus eine Collage an, die alle Absolventen erhalten.