Projekt über Nachhaltigkeit in der Selsinger Heinrich-Behnken-Oberschule feiert Premiere – Achtklässler zeigen Ergebnisse

Das Verschmutzen der Meere verhindern, die Gleichberechtigung fördern, internationale Zusammenarbeit und Frieden anstreben, den Hunger bekämpfen, bezahlbare und saubere Energie in den Fokus rücken: Es sind große Themen, mit denen sich die Achtklässler der Selsinger Heinrich-Behnken-Oberschule im vergangenen halben Jahr beschäftigt haben. Jetzt präsentierten sie ihre Ergebnisse.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist das Oberthema der Projektarbeit für den achten Jahrgang. Eine Premiere an der Oberschule. Der Wahlpflichtkurs in Sachen Nachhaltigkeit hat seinen ersten Durchgang geschafft.

Projektkoordinatorin Sabrina Michel berichtet von begeisterten Schülern. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Sie sind an einem festen Tag pro Woche in jeweils zwei Blöcken á 80 Minuten in Theorie und Praxis erarbeitet worden.

„Wir bieten unterschiedliche Projektgruppen an“, erläutert Oberschulrektorin Anja Wichern. Anhand von 17 formulierten Zielen können sich die Mädchen und Jungen eines heraussuchen aus den Bereichen Erdkunde, Deutsch, Hauswirtschaft, Kunst, Spanisch, Französisch und Religion – jeweils unter dem Oberbegriff BNE. Innerhalb der Projekte entwickeln die Mädchen und Jungen ihre Ausstellungsstücke.

„Eigentlich war geplant, die Ausstellung im Selsinger Rathaus zu zeigen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht“, bedauert Anja Wichern. Also werden die Exponate in der Schule gezeigt, „weil wirklich supertolle Geschichten entstanden sind“.

Ein Beispiel: Über das Thema internationale Zusammenarbeit fanden die Selsinger eine Partnerschule in Frankreich. Sie drehten Filme, stellten sich gegenseitig vor – alles auf Französisch. Geplant ist eine Videokonferenz mit der französischen Klasse.

Eine andere Gruppe befasste sich mit der Gleichberechtigung der Geschlechter, befasste sich mit den unterschiedlichen Gehältern von Männern und Frauen, zeigt auf Tablets Beispiele für sexistische Werbung und regt mit Fragen auf Diskussionskarten zum Diskurs an.

Sabrina Michel ist es wichtig, dass die Jugendlichen selbstständig arbeiten und eben anhand der 17 formulierten Ziele frei wählen können, zu welchem sie etwas erarbeiten, „ohne dass wir vorgeben, was das sein soll“. Die Achtklässler zeigten sich kreativ, setzten viele Ideen um, die sie nun präsentierten. Jedes Projekt wird benotet, aber auch die Teamarbeit und wie selbstständig gearbeitet wurde. Anja Wichern: „Es sind tolle Sachen entstanden – das müssen wir einfach zeigen.“

Das selbstständige Arbeiten zu fördern sei „in unseren Augen durch Projektunterricht sehr gut möglich“, findet auch die Projektkoordinatorin. „Jeder hat seine Individualität, die er dort ausleben kann.“

Da bastelten Schüler einen großen, transparenten Fisch und demonstrieren damit anschaulich das wachsende Problem der Umweltverschmutzung, indem sowohl auf dem imaginären Meeresgrund als auch im Fisch Plastikmüll und mehr zu finden ist. Eine Gefahr für Fisch und Mensch gleichermaßen. Die Schüler wollen sensibilisieren, dass Abfall eben nicht ins Meer gehört.

Andere Jugendliche haben ein Kochbuch mit nachhaltigen Rezepten aus regionalen Zutaten verfasst. Zur Bekämpfung des Hungers setzen sie auf Hilfe zur Selbsthilfe in besonders armen Regionen.